In 20 Schritten zur Jazz-Improvisation

Dieser Blog-Beitrag ist eine kurze Zusammenfassung der PDF-Version „20 Schritte zur Saxophon-Improvisation“. Du kannst dir den kleinen PDF Ratgeber hier herunterladen.

Diese Liste mit 20 Punkten zeigt dir Schritt für Schritt was du lernen musst, um gut improvisieren zu können. Wir fangen mit den Punkten an, die am einfachsten umzusetzen sind. Es wird immer anspruchsvoller, je weiter die Liste fortschreitet. Dabei wird dein „Vokabular“ zwar immer perfekter, die Veränderungen zum vorangegangenen Punkt aber immer etwas geringer. Hääääh…? Mit den ersten 4 Punkten deckst du schon 50 - 70 % des Materials ab, was du brauchst, um über einen Song zu improvisieren. Die nächsten Punkte bringen dich zwar immer weiter in Richtung 100 %, aber in immer kleineren Schritten. Wenn du alle 20 Punkte beherrschst bist du schon ein wahrer Meister der Jazz-Improvisation.

# 1. Die Melodie auswendig lernen

Lerne die Melodie des Songs auswendig. Um zu testen, ob du sie wirklich verinnerlicht hast, versuche die Melodie in einer anderen Tonart zu spielen. Wenn es nicht klappt, kannst du sie noch nicht gut genug!

Warum ist die Melodie so wichtig?

In der Melodie eines Liedes stecken die meisten Informationen. Sie ist der wichtigste Teil des Songs. Mit Hilfe der Motive in einer Melodie kann man Ideen für sein Solo finden.

Wie kann ich am besten und möglichst schnell eine Melodie auswendig spielen lernen?

Es gibt eine Methode, die nennt sich VISUALISIEREN. Viele Musiker nutzen diese Technik, um schnell neue Melodien in ihren Kopf zu bekommen. Beim Visualisieren, versucht man sich die Melodie beim Blattlesen nur vorzustellen und innerlich zu singen. Es wird dabei aber kein Ton auf dem Instrument gespielt.

# 2. Die Tonart

Dur oder Moll?

Mit der richtigen Tonart hast du einen weiteren großen Teil an Material für dein Solo an der Hand. Oft bleibt ein Jazzstandard in einer einzigen Tonart (gute Beispiele dafür sind Stücke wie Autumn Leaves, Blue Moon, Rhythm Changes, Blues, u.s.w.).

Im PDF-Booklet findest du alle Durtonleitern und den Quintenzirkel mit allen Tonarten in Dur (Major) oder Moll (Minor). Versuche mit Hilfe der Vorzeichen herauszufinden in welchen Tonarten deine Lieblingssongs sind.

# 3. Pentatonik

Ein andere einfache Methode, über einen Song zu improvisieren ist die pentatonische Tonleiter. Viele Pop und Rockmusiker spielen fast nichts anderes - und klingen super gut damit. Du kannst damit anfangen in allen Tonarten auch die Pentatoniken zu lernen. (Beispiele für Pentatoniken findest du als Noten im PDF).

# 4. Bluestonleiter

Um einen Schritt weiter zu gehen, nimmt man zum Solieren auch noch die Bluestonleiter dazu. Die Bluestonleiter ist fast identisch mit der Moll Pentatonik. Hat man bei einer Moll Pentatonik die Töne: 1 3 4 5 7 (von einer Moll Tonleiter) so kommt bei der Bluestonleiter noch der Ton #4 (oder b5) hinzu.

# 5. Basstöne der Akkorde

Akkordsymbole sind große Buchstaben, die den Grundton beschreiben und zusätzlich zeigen sie durch Ziffern welche Töne noch klingen sollen.

Beispiel: Cm7 bedeutet C Moll Akkord (Dreiklang) mit einer kleinen Septime.

Als erste Aufgabe versuchen wir die Basstöne passend zum Lied mitzuspielen. So kennen wir jetzt die obere Begrenzung des Liedes (die Melodie) und auch die untere Begrenzung (Die Basslinie). (Siehe dazu auch die Besipiel-Noten im PDF)

# 6. Basston und Terz

Als nächstes spielen wir auch die Terzen der Akkorde mit. Wir müssen darauf achten, ob es eine Dur oder Mollterz ist. Bei Dur steht nur der Basston z.B. C (bedeutet C Dur), bei Moll steht hinter dem Bass ein m oder ein – (Minuszeichen) oder ein mi (für Minor = engl. Moll).

#7. Markante Stellen raussuchen

Jetzt schauen wir nach Stellen in der Melodie, die tonartenfremde Töne enthalten. Diese markieren wir uns. das sind meistens Töne, die an dieser Stelle sehr gut zum jeweiligen Akkord passen. Versuche beim Solieren diese Töne an den richtigen Stellen zu nutzen.

Beispiel: All Of Me

# 8. Fünf Töne der Tonleiterstufe

Auf jedem Akkord des Liedes lässt sich eine Stufentonleiter aufbauen. Wir benutzen dafür die Töne aus der Tonart (also aus der Dur oder Moll Tonleiter)

Beispiel: C Am Dm G7 (Tonart C Dur)

# 9. Dreiklänge spielen

Spiele für jedes Akkordsymbol den passenden 3 Klang. Es gibt nur 4 Grund-Dreiklänge: Dur, Moll, Vermindert, Übermäßig. Die Dreiklänge aus unserem Beispiel siehst du unten im PDF.

Wahrscheinlich kommst du zu 90 Prozent mit den Dur und Moll Dreiklängen aus.

# 10. Die kompletten Akkorde als Arpeggios

Wir spielen nun die kompletten Akkorde als Akkordbrechungen (Arpeggios). Grundton - Terz - Quinte - Septime - (eventuell die 9, 11 und 13).

# 11. Motive über alle Akkorde üben

Jetzt nimmst du dir ein kleines Motiv (es müssen nicht mehr als 3 bis 4 Töne sein) und spielst dieses über alle Akkorde des Songs. Versuche je nach Akkordsymbol die Töne passend dazu zu verändern.

# 12. Höre ein Solo raus

Suche dir ein improvisiertes Solo deiner Wahl. Am besten über ein Stück was du sehr gut kennst! Und natürlich ein Solo, was du total super findest, was nicht zu schnell ist und welches du technisch gesehen nachspielen könntest.

# 13. Mit den Stars mitspielen

Ziehe dir Kopfhörer auf, lass deine Lieblingssongs laufen und spiel einfach mit. Versuche beim Improvisieren auch gleich ein paar Dinge zu hören: Tonart, Rhythmik, Melodie, Solo.


Die Punkte #14 bis #20 findest du im Booklet.

PS: Lade dir gleich das PDF-Booklet dazu herunter. Darin findest du das ganze etwas ausführlicher und mit Noten-Beispielen versehen. Am Ende findest du noch einen 20 Wochen-Übeplan und eine Literaturliste mit Buchempfehlungen: „Die besten Bücher zum Thema Jazz-Improvisation!“

Oder gehe gleich auf:

http://www.SaxVideoTraining.com

Dort findest du einen Improvisationskurs mit allen Materialien zum Lernen: PDFs, Übepläne, Playbacks zum Mitspielen, jede Menge Videos mit Demo-Solos.